Der Begriff
Kinetochor (griech.
kínesis Bewegung;
chóros Ort) war früher ein
Synonym für das
Zentromer (die primäre Einschnürungsstelle) eines
Chromosoms. Nach der neueren
Terminologie bezeichnet man mit diesem Begriff eine spezielle, platten- oder halbkugelförmige Struktur aus
Proteinen und DNA-Abschnitten, die dem Zentromer seitlich aufsitzt und bei
Kernteilungsvorgängen als Ansatzstelle für die Fasern des
Spindelapparates dient. Nachdem die Spindelfasern (Mikrotubuli) an dem Kinetochor angedockt haben, beginnt ein Proteinkomplex die Bindung der Schwesterchromatiden zu lösen. Nachdem die Schwesterchromatiden nicht mehr aneinander haften, werden sie während der frühen Anaphase über die Mikrotubuli zu den Polen des Spindelapparates gezogen.