Als
Ruhemembranpotential, auch knapp
Ruhepotential, (
RMP bzw.
RP) wird das
Membranpotential von
erregbaren Zellen in Ruhe bezeichnet, so das von nicht erregten
Nervenzellen oder
Muskelzellen, im Unterschied beispielsweise zu deren
Aktionspotential (
AP) als einer charakteristischen, vorübergehenden Abweichung vom Ruhepotential bei Erregung. Das Ruhepotential entspricht in guter Näherung dem
Diffusionspotential von innerhalb zu außerhalb der Zellen ungleich verteilten Ionen, vorrangig von Kalium (K
+) neben Natrium (Na
+) und Chlorid (Cl
-), genauer der Summe der jeweiligen Gleichgewichtspotentiale unter Berücksichtigung der Membranleitfähigkeiten für diese Ionen (siehe auch
Goldman-Gleichung). Je nach Zelltyp beträgt die als Ruhemembranpotential bezeichnete Spannungsdifferenz zwischen -100 und -50 mV, bei den meisten Nervenzellen rund -70 mV (Zellinneres negativ geladen). Das Membranpotential vieler nicht-tierischer Zellen, so von Pflanzen, Pilzen oder Bakterien, ist wegen der Aktivität einer Protonen (H
+) exportierenden
ATPase (
elektrogene Pumpe) in der Regel wesentlich negativer und liegt oft bei etwa -200 mV.