London-Kräfte (nach dem Physiker
Fritz London; in der Literatur auch
London-Kraft,
London-Dispersion oder
anziehende Van-der-Waals-Bindung genannt) sind schwache Anziehungskräfte zwischen unpolaren
Molekülen und
Atomen, die durch spontane
Polarisation eines Teilchens und dadurch induzierte
Dipole in benachbarten Teilchen entstehen. In der
Quantenmechanik werden solche Wechselwirkungen als
Kraftfeld behandelt, das mit der sechsten Potenz des Abstands abfällt:
Die London-Kräfte erklären die Existenz von flüssigen und festen
Aggregatzuständen unpolarer Verbindungen, die wegen der abstoßenden Wechselwirkung ihrer
Elektronenhüllen in Abwesenheit anderer intermolekularer Wechselwirkungen (z. B.
Wasserstoffbrückenbindungen) eigentlich nicht existieren dürften. Die London-Kräfte sind sehr viel schwächer als die anderen
Bindungsarten. In der
Computerchemie sind sie nur schwierig zu beschreiben und zu parametrisieren.