Die
Carbonylgruppe, auch
CO-Gruppe, ist Bestandteil vieler
organisch-chemischer Verbindungen. Sie ist gekennzeichnet durch ein
Kohlenstoffatom (
Carbonylkohlenstoff), das ein doppelt gebundenes
Sauerstoffatom (
Carbonylsauerstoff) trägt; die ähnlich klingende
Carboxygruppe weist zusätzlich am selben Kohlenstoffatom eine
Hydroxygruppe auf, wodurch eine
Carbonsäure entsteht. Enthält ein
Molekül eine Carbonylgruppe, bezeichnet man es auch als
Carbonylverbindung. Trägt die Carbonylverbindung lediglich
Alkylreste, so wird die Gruppierung auch als
Ketogruppe bezeichnet. Den einbindigen organischen Rest, der formal aus z. B. einer organischen Säure nach Abspalten der
Hydroxygruppe resultiert, nennt man
Acyl-Gruppe. Ein Beispiel für eine Acylgruppe, die sich so von der
Essigsäure ableitet, ist die
Acetylgruppe. Die
elektrophile Kraft des Carbonyl-C-Atoms und damit die Reaktivität der Verbindung werden entscheidend von den Eigenschaften des Substituenten (A) beeinflusst. Substituenten mit -I-Effekt erhöhen die Reaktivität, +I- und +M-Substituenten verringern sie.