Empirische Beobachtungsätze, auch
Protokollsätze, werden im
logischen Empirismus Aussagen genannt, über deren Gültigkeit durch sinnliche Beobachtung eine intersubjektive Übereinkunft erzielt werden kann. Sie dienen als empirische Basis zur Überprüfung von Theorien und waren Gegenstand der
Protokollsatzdebatte des Wiener Kreises zu Beginn der 1930er. Bis dahin vertretene Auffassungen, dass Beobachtungssätze eine absolut gesicherte Basis bieten, wurden infolge der Debatte weitgehend aufgegeben und durch einen
Fallibilismus ersetzt. Demnach kann bei solchen Sätzen durch empirische Prüfung zwar eine intersubjektive Übereinkunft im Rahmen eines Forschungkontextes erzielt werden, die aber immer insofern vorläufig ist, als sich Beobachtungssätze durch weitere Überprüfungen auch als letztlich falsch erweisen können. Die Problematik der Protokollsätze ist Gegenstand des
Basisproblems der Erfahrung.